Lagergemüse aus deiner Region: nachhaltig und das ganze Jahr verfügbar

 
Was ist Lagergemüse eigentlich?

Auch im Winter und frühen Frühjahr, wenn auf den Feldern in Deutschland kaum noch etwas wächst, kannst du regionales Gemüse genießen. Und zwar sogenanntes Lagergemüse – robuste Gemüsesorten, die lange haltbar sind und über Monate hinweg frisch bleiben. Dazu gehören vor allem Wurzelgemüse wie Karotten, Rote Bete, Pastinaken oder Knollensellerie, Kohlarten wie Weißkohl, Rotkohl, Wirsing oder Grünkohl und Klassiker wie Kartoffeln, Kürbis und Lauch.

Lebensmittel mit Geschichte 

Früher war Lagergemüse nicht nur praktisch, sondern auch lebensnotwendig: Zu erntereicher Zeit Gemüse sachkundig einzulagern, war die einzige Möglichkeit, in den kalten Monaten Vitamine und Nährstoffe auf dem Tisch zu haben. Ohne Importmöglichkeiten und Kühlhäuser mussten Vorräte sorgfältig geplant werden. In kühlen Kellern oder speziellen Lagerräumen – oft gefüllt mit Sand oder Stroh – wurden Rüben, Kartoffeln und Kohlköpfe vor Frost geschützt und konnten so zum Teil selbst Monate nach der Ernte noch verzehrt werden.   

Auch heute setzt der regionale Bio-Anbau auf dieses bewährte Wissen, ergänzt durch moderne Lagerbedingungen: Bei kontrollierter Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Belüftung bleibt das Gemüse frisch, nährstoffreich und frei von Konservierungsmitteln – ganz natürlich. 

Was regionales Bio-Lagergemüse besonders macht

Bio-Betriebe setzen bei der Lagerung und beim Anbau auf nachhaltige Methoden, die den Boden, die Umwelt und die Pflanzen selbst schonen: 

– Fruchtfolgen: Bio-Gärtner wechseln die angebauten Kulturen regelmäßig, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und Krankheiten vorzubeugen. So entsteht robustes, nährstoffreiches Gemüse, das sich optimal für die Lagerung eignet.

– Natürlicher Anbau ohne chemisch-synthetische Dünger: Gemüse aus Bio-Anbau wächst langsam und gesund, was sich positiv auf den Vitalstoffgehalt auswirkt.

– Regionale Ernte und kurze Wege: Bio-Lagergemüse kommt direkt vom Feld oder aus nahegelegenen Lagerräumen zu dir nach Hause – ohne lange Transportwege oder energieintensive Kühlketten. Das spart CO₂ und fördert die lokale Wertschöpfung. 

Im Gegensatz dazu wird konventionelles Gemüse oft mit chemischen Mitteln behandelt oder durch Begasung und Wachsüberzüge haltbarer gemacht. Diese Verfahren kommen im Bio-Anbau nicht zum Einsatz. Hier wird auf natürliche Lagerung und Sorgfalt gesetzt, damit die Qualität des Gemüses erhalten bleibt – ohne Zusatzstoffe und chemische Tricks.

Wie hält sich Lagergemüse so lange?

Lagergemüse kann nach der Ernte in gut geeigneten Räumen über Monate hinweg frisch gehalten werden. Beispielsweise in traditionellen Lagerräumen wie Erdkellern und kühlen Speisekammern. Dazu kommen moderne Lagerungstechniken zum Einsatz, mit kontrollierter Luftfeuchtigkeit und Temperatur, die das natürliche Nachreifen verhindern. 

Lagergemüse benötigt im übrigen sehr wenig Energie, verglichen mit Gemüse, das gekühlt oder geflogen werden muss.

So bleibt Lagergemüse auch bei dir zu Hause frisch 

Damit dein Lagergemüse möglichst lange frisch und nährstoffreich bleibt, helfen dir diese Tipps:

  1. Kühl, dunkel und luftig lagern: Keller, Speisekammer oder Kühlschrank sind ideal. Direktes Licht oder Wärme lässt das Gemüse austrocknen oder austreiben.
  2. Je nach Sorte richtig lagern:
  • Wurzelgemüse (Karotten, Pastinaken): In feuchtem Tuch einschlagen, um die Feuchtigkeit zu bewahren.
  • Kartoffeln: Trocken und dunkel lagern – Licht fördert das Austreiben und die Bildung von Solanin.
  • Kohlarten: Im Kühlschrank oder Keller luftig lagern, damit sie frisch und knackig bleiben. 
  1. Atmungsaktive Materialien verwenden: Statt Plastik lieber Jutebeutel, Papiertüten oder offene Kisten nutzen.
  2. Regelmäßige Kontrolle: Schrumpelige oder beschädigte Stücke schnell entfernen, um den Rest zu schützen.
Bilder: Ökokiste e.V.